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  Die Sache mit dem Gas
 
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Die Sache mit dem Gas

 

Wie fing es an?

Also - Wir waren auf dem Weg zu einem Motorrad Treffen in Dänemark. Kurz vor der dänischen Grenze auf der B200 gibt es einen Rastplatz und da bietet es sich immer an, nochmal kurz austreten zu gehen und auch noch eine Zigarettenpause zu machen. Tja, da fing es langsam an einzelne Tropfen zu regnen und wir haben uns dort dann auch nicht mehr lange aufgehalten, sondern haben lieber zugesehen, daß wir weiterkamen zumal wir kurz hinter der Grenze sowieso noch tanken wollten. Auf der Tankstelle ging es dann richtig los. Das schlechte Wetter hatte uns eingeholt. Es war nicht nur Regen sondern vielmehr ein Platzregen. Es goß dermaßen stark, daß sich auf der Straße kleine Bachläufe bildeten (Video). An ein Wegkommen von der Tankstelle war da gar nicht zu denken. Wir haben daher etwa eine halbe Stunde auf der Tankstelle gewartet und als der Regen etwas schwächer wurde sind wir dann doch losgefahren, weil es schließlich auch irgendwann drohte dunkel zu werden.

Also Nässeschutz angezogen und los. Zuerst ging das auch ganz gut mit dem Regen. Aber bei Regenfahrten hat man den Regen natürlich auch auf dem Visier und wenn das Visier nicht mehr das neuste ist perlt das Wasser nicht mehr so wirklich gut ab.

Wenn ich in Dänemark unterwegs bin kehre ich auch immer mal wieder gerne bei "Annis Kiosk" ein, einem Imbiß in Sønderhav gegenüber der Ochseninseln. Wir haben dort ein leckeres Hot Dog und einen Annies Burger med Oksekød og Jalapeños gegessen. Der war ebenfalls lecker. Draußen essen war schwierig bei Regen, was wir aber trotzdem gemacht haben. Wir haben uns einfach einen der Sonnenschirme die da standen aufgespannt und genüßlich unser Hot Dog und unseren Burger verspeist.

Der Regen hatte zwischenzeitlich nachgelassen und wir sind dann bei leichtem Regen weitergefahren, aber im Laufe der Fahrt wurde der Regen deutlich stärker und ich bekam langsam die oben angesprochenen Probleme mit der Sicht. Leider bildete sich zu allem Überfluß an der Visierinnenseite auch noch Kondensat, so daß ich trotz Regen schließlich mit offenen Visier fahren mußte. Und als Brillenträger dann das gleiche Spiel: Zuerst konnte ich etwas sehen, aber später immer weniger und bei starkem Regen habe ich dann, um überhaupt noch etwas sehen zu können, meine Brille auf die Nasenspitze geschoben und über die Brille hinweg gesehen. So bin ich dann nur noch dem roten Rücklicht von meinem Bruder hinterher gefahren.

Wenigstens hatte ich Nässeschutz an. - Naja, das stimmte nur teilweise. Ich hatte nur die Jacke vom Nässeschutz mitgenommen, weil ich nicht wirklich mit Regen gerechnet hatte und außerdem hält meine Lederhose schon einiges an Regen ab, weil sie relativ dickes Leder hat. Aber bei Dauerregen war die dann auch irgendwann "durch" gewesen, was besonders im Schritt etwas unangenehm war. Aber so lang war die Fahrt bis zum Treffenplatz schließlich auch nicht mehr und so richtig durchgefroren war man eigentlich auch nicht, aber man war halt "nur" naß. Inklusive Unterhose.

Auf dem Treffen angekommen, gab es zunächst ein paar herzliche Begrüßungen mit Leuten die man lange nicht gesehen hatte und große Freude bei Kuddel, daß doch noch jemand von uns gekommen war und ein kleines Begrüßungs-Schnäpschen (oder waren es zwei?) gab es auch. Darüber vergaß man fast, daß man "pitschenaß" war. Dann schnell das Zelt aufbauen solange man noch halbwegs etwas sehen konnte, denn die Dämmerung war inzwischen schon recht weit fortgeschritten. Nach dem Auspacken wäre ein schöner Cappuchino genau richtig gewesen. Das Dumme war nur: Die Gaskartusche die ich mitgenommen hatte war leer. Also nichts mit einem schönen heißen Cappuchino...

Mein Bruder hatte die rettende Idee, mal am Treffenzelt nachzuschauen, ob es dort eventuell heißes Wasser gab. Da man sich dort auch Tee aufbrühen konnte (morgens zumindest) war ich guter Hoffnung. Also Cappuchino-Pulver rein in die Becher und los zum Treffenzelt. Wir hatten Glück: Es gab heißes Wasser und wir haben dann doch noch unseren Cappuchino bekommen. Welch ein Genuß! Welch eine Wohltat!

So ganz ohne funktionierenden Gaskocher wollte ich auf dem Treffen dann doch nicht sein. Deshalb haben wir uns am nächsten Tag mal auf dem Campingplatz umgehört. Aber leider gab es keine Gaskartuschen. Uns wurde aber gesagt, daß der benachbarte Campingplatz bestimmt Gaskartuschen hätte. Das Wetter war super und genau richtig für eine Ausfahrt. Kuddel ist kurzerhand bei mir zugestiegen und wir sind dann losgefahren zum nächsten Campingplatz. Leider gab es dort auch keine Gaskartuschen. Aber "gaaanz" bestimmt an dem größeren Campingplatz ein paar Kilometer weiter. Da wir aber natürlich auch fahren wollten, haben wir uns den großen Campingplatz als Reserve gelassen. Ich wusste von einem Supermarkt in einer kleinen Stadt etwas weiter nördlich, von dem ich annahm, daß es dort auch Gaskartuschen geben könnte. Aber wir hatten leider kein Glück. Wenigstens haben wir vor dem Supermarkt noch schön in der Sonne gesessen und sind dann auf der Suche nach Gaskartuschen kreuz und quer über die Insel fahren. Es war eine schöne Ausfahrt, das muß man wirklich sagen. Nur leider gab es nirgendwo Gaskartuschen. In den Märkten bei denen wir angehalten haben gab es zwar Gas, aber nur in für Motorradfahrer gänzlich ungeeigneten Mengen, sprich: Es gab nur große Gasflaschen aus Metall mit denen man zweifellos auch den Winter hätte überstehen können. Und extra nach Sønderborg reinfahren wollten wir dann auch nicht so richtig. Vor allen Dingen, wenn man sich in Sønderborg nicht so auskennt und wir unter Umständen sehr lange hätten suchen müssen, um die gewünschten Gaskartuschen zu finden. Außerdem hatten wir ja auf der Rückfahrt noch den großen Campingplatz in Reserve. Aber auch dort Fehlanzeige. Jede Menge Campingplätze aber keine Gaskartuschen. Dafür haben wir am großen Campingplatz einen netten pensionierten Kapitän zur See kennenlernen dürfen, der früher Containerschiffe über alle Weltmeere gefahren hat. Wenn überhaupt irgendjemand das Gefühl der Freiheit und der Weite, die man beim Motorrad fahren empfindet, verstehen kann, dann dieser Mann.

Also, wenn ihr mal nach Dänemark fahrt vergewissert euch, daß die Gaskartuschen die ihr eingesteckt habt auch voll sind, denn auf Als gibt es keine Gaskartuschen.

Armer Buschmann...

 
   
 
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